Zu den allgemeinen Eigenschaften dieses Fernsehers ist ja schon einiges geschrieben worden, daher in Kürze nur soviel: meiner Meinung nach ist dies derzeit eines der Geräte mit dem besten Preis-/Leistungs-Verhältnis auf dem Markt. Gutes Bild bei Digitalprogrammen, brauchbarer Ton, keine überflüssigen Gimmicks. Mit diesem Gerät kann man eigentlich nichts falsch machen.
Eigentlich.... Ich möchte im Folgenden auf einige Punkte eingehen, die mir in meinem speziellen Anwendungsfall aufgefallen sind, und die sicher auch für manch anderen Käufer interessant sein könnten. Auch wenn ich überwiegend Dinge aufzähle, die mich gestört haben, möchte ich betonen, dass es sich insgesamt dennoch um ein hervorragendes Gerät handelt, daher auch die 4 Sterne.
Ich suchte ein kleineres Zweitgerät für's Schlafzimmer und habe nach guten Erfahrungen mit unserem "großen" LG 42LD750 und den bisherigen Rezensionen auch hier wieder zu einem Gerät der Koreaner gegriffen. Aus Platzgründen muss der TV in etwa 1,90 Metern Höhe auf einem Schrank aufgestellt werden (später ist die Montage an einer Wandhalterung vorgesehen). Angeschlossen habe ich das Gerät per DVB-C, bzw. per HDMI an den BluRay-Player.
Erste Überraschung: Stellt man als Land "Deutschland" ein, können keine digitalen Kabelprogramme empfangen werden. In Rezensionen und im Web wird empfohlen, das Land auf "Finnland" umzustellen. Und siehe da, nun können Kabelsender gespeichert werden. Allerdings ist eine anschließende Umsortierung nicht möglich. Die Lösung ist, als Land "--" einzustellen, dann können alle Sender gefunden UND sortiert werden. Solche Software-Pannen dürfen einem renommierten Hersteller eigentlich nicht passieren. Andererseits nimmt man diese Einstellung ja nur einmal vor, und wenn man's weiß...
Stichwort Sendersortierung: damit hat man's ja in Korea erfahrungsgemäß nicht so (auch Samsung-Nutzer können davon ein Lied singen). Auch bei LG kann man immer nur ein einzelnes Programme durch die Liste verschieben. Hat man das Programm an den vorgesehenen Platz positioniert, braucht das Gerät einige Gedenksekunden, bis die Platzierung gespeichert ist (je länger, umso größer die Positionsverschiebung war). Bei einer großen Zahl an Sendern ein recht nerviger, aber eben auch nur einmaliger Vorgang.
Die Fernbedienung ist übrigens erfreulich kompakt und handlich. Sie reagiert schnell und aus den verschiedensten Winkeln, man muss den TV also nicht direkt anpeilen. Die Tasten sind unterschiedlich geformt, ausreichend groß und mit gutem Abstand platziert, so dass man sie auch im Dunkeln problemlos erfühlen kann. Leider gibt's - wie üblich - keine separate Taste für den Sleep-Timer (es gibt einen, dieser ist aber tief im Menü vergraben).
Nun zum wichtigsten Punkt: das Bild. Wie bereits beschrieben, bei Digitalprogrammen gibt's da nichts zu meckern, Analogprogramme sind jedoch kaum zumutbar. Das ist aber wohl ein generelles, herstellerübergreifendes Problem. Da ich sowieso nur digital fernsehe, spielte das für mich keine Rolle. Allerdings ist die vertikale Blickwinkelabhängigkeit extrem. Schaut man auch nur um wenige Grad von unten auf das Display, erkennt man kaum noch etwas. Das Bild erscheint aus diesem Winkel extrem rotstichig, andere Farben sind kaum noch sichtbar. Man erkennt fast nur noch Konturen. Von oben her ist die Winkelstabilität erheblich besser, auch horizontal ist's ok. Da der Gerätefuß nicht neigbar ist, hilft hier für meinen Anwendungszweck also nur die Montage an einer neigbaren Wandhalterung.
Für ein Schlafzimmer-Gerät ist darüber hinaus eine weitere Eigenschaft extrem wichtig: leise Tonwiedergabe. Schließlich will man zuweilen noch ein wenig fernsehen, wenn die bessere Hälfte schon schläft. Und hier disqulifiziert sich der LG leider komplett. Man kann den unteren Lautstärkebereich praktisch nicht regulieren. Der Lautstärkesprung von Stufe 0 (stumm) auf 1 (von 100!) ist einfach zu groß, bereits die Lautstärkestufe 1 ist so laut, dass an (Ein-)schlafen kaum zu denken ist. Darüber verläuft die Regelung zwar relativ linear und gleichmäßig, allerdings übersteigt bereits die Stufe 30 deutlich Zimmerlautstärke. Hier hätte LG eine deutlich praxistauglichere Regelungskurve verwenden können, ja eigentlich müssen.
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